SJR Youth Statement
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Demo Wir sind Obst

Der Stadtjugendring setzt sich für die Interessen von Kindern und Jugendlichen in Wiesbaden ein. Ein wichtiges Ziel ist es, die wertvolle Arbeit der Jugendorganisationen in Wiesbaden bekannter zu machen.

In der täglichen Arbeit der politischen Interessenvertretung sowie in der Lobbyarbeit für Kinder und Jugendliche stellen wir den Wert von ehrenamtlicher Kinder- und Jugendarbeit heraus und werben um Wertschätzung und bedarfsgerechte Förderung.

Dabei beziehen wir auch deutlich Stellung zu aktuellen politischen Fragen.

Jugendorganisationen basieren auf Selbstorganisation und der Mitbestimmung ihrer Mitglieder. Damit sind sie ein wichtiges und wertvolles Lernfeld der Demokratie. Denn nur wer sich ausprobieren, selbst bestimmen und selbst etwas machen kann, lernt demokratische Verantwortung.

Deshalb werden Jugendorganisationen auch als „Werkstätten der Demokratie“ bezeichnet.

Mit Aktionen, Projekten, Veranstaltungen und Bildungsangeboten unterstützen wir Jugendleiter*innen in ihrer partizipativen Arbeit. Im Austausch der Jugendleiter*innen untereinander, vor allem im Rahmen unserer Vollversammlungen, entwickeln sich immer wieder themenbezogene Arbeitsgruppen, die von uns eng begleitet und koordiniert werden.

Die politische Interessenvertretung sowie die Förderung von Partizipation und demokratischer Verantwortung sind ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Die verschiedenen Facetten werden hier unter der Überschrift „Jugendpolitik“ zusammengefasst.

Im Rahmen unserer Förderung von Partizipation von Kinder und Jugendlichen und demokratischer Verantwortung erkennen wir an, dass es in unserer Gesellschaft Chancengleichheit nicht gibt. Dies führt dazu, dass nicht allen Kindern und Jugendliche die gleichen sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Ressourcen zur Verfügung stehen. Das führt dazu, dass auch Jugendorganisationen und Jugendgruppen unterschiedliche Bedarfe haben. Unsere Haltung ist deshalb, Ungleiches auch ungleich zu behandeln.

Demnach fördern wir verstärkt Jugendgruppen und Jugendorganisationen, die strukturelle Diskriminierung erfahren. Auch solche, denen Zugänge zu materiellen und finanziellen Ressourcen verwehrt bleiben und denen stabilisierende Netzwerke wie zum Beispiel Landes- und Bundesverbände fehlen.

Grundlage dieser Haltung sind rassismuskritische Ansätze der Sozialen Arbeit, die Vision einer solidarischen Kinder- und Jugendbildung sowie Konzepte einer inklusiven, also gleichberechtigten Teilhabe aller in unserer Gesellschaft lebenden Gruppen.

Wir sind Demokrat*innen und feiern die Demokratie als herausragende Errungenschaft, die es gemeinsam zu gestalten, immer wieder zu üben und mit aller Kraft zu verteidigen gilt.

Dabei verstehen wir das Recht zur freien Meinungsäußerung als hohes Gut. Daraus ergibt sich, dass wir die Meinung anderer akzeptieren, auch wenn sie nicht unserer eigenen entspricht oder der der Mehrheit.

Diese Akzeptanz hört allerdings dort auf, wo unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit betrieben, Hass und Hetze geschürt und rechtspopulistisches und demokratiefeindliches Gedankengut verbreitet wird. Da wir die Würde und die persönlichen Grenzen der anderen achten, stellen wir uns entschieden, gemeinsam und mit aller Kraft gegen die Diskriminierung Einzelner und die Diskriminierung von Gruppen. Wir fördern die Vielfalt der Menschen und erkennen diese an. Alle Menschen haben das Recht, nicht auf ein einziges Merkmal reduziert zu werden. Wir möchten Räume bieten, in denen sich Kinder und Jugendliche im Rahmen ihrer Möglichkeiten frei entfalten können.

In einem gemeinsamen intensiven Prozess haben wir ein Positionspapier „zum Umgang und zur Arbeit mit demokratiefeindlichen und rechtspopulistischen Parteien“ verfasst, das unsere Haltungen, aber auch unseren konkreten praktischen Umgang mit Feinden der Demokratie festhält.

Interessenvertretung

Foto Demo kaputtsparenJugendringe sind „ein wichtiger Ort der Interessenvertretung von Kindern und Jugendlichen in der kommunalen Politik“, das hat das Deutsche Jugendinstitut 2019 in seinem Bericht zur Situation von Jugendringen deutlich gemacht.

Der Stadtjugendring Wiesbaden e. V. (SJR) kommt dieser zentralen Aufgabe auf vielfältige Weise nach. Dafür zuständig ist der erweiterte Vorstand. Begleitet wird er dabei von den zuständigen Mitarbeiter*innen für Jugendpolitik.

In unserer Funktion als politische Interessenvertretung setzen wir uns für die Anliegen und Bedarfe unserer Mitgliedsorganisationen sowie des Stadtjugendrings ein, vertreten diese im Rahmen der jugendpolitischen Gremienarbeit, Haushaltsgesprächen mit unseren Kommunalpolitiker*innen und formulieren konkrete Forderungen.

Kamingespraech-SPDDarüber hinaus unterstützen wir unsere Mitgliedsorganisationen darin, ihre Interessen selbst zu vertreten. Dafür können die genannten Gremien nützlich sein, wir vertreten deine und eure Interessen aber auch mit dir und euch gemeinsam ­ zum Beispiel gegenüber eurem Erwachsenenverband, in Ortsbeiräten, gegenüber der Stadtverwaltung oder Landes- und Bundesverbänden.

Ein zentraler Ort, an dem wir alle gemeinsam wichtige Themen besprechen und Anliegen identifizieren, ist unsere Vollversammlung.

Der erweiterte Vorstand

Erweiterter Vorstand SJRDer erweiterte Vorstand des Stadtjugendring Wiesbaden e. V. (SJR) setzt sich aus dem Vorstand und weiteren Personen zusammen, die für den SJR in den jugendpolitischen Gremien der Stadt Wiesbaden sitzen. Die Mitglieder des erweiterten Vorstands werden von unserer Vollversammlung bestimmt und der Stadtverordnetenversammlung als Vertreter des SJR im Jugendhilfeausschuss und den Fachausschüssen vorgeschlagen. Dies passiert nach jeder Kommunalwahl.

Der erweiterte Vorstand trifft sich immer etwa zehn Tage vor einer Sitzung des „Fachausschuss Jugend & Planung“. Es geht dabei auch darum, die Inhalte zu verstehen, warum die Themen in den Ausschüssen besprochen werden und sich gemeinsam eine Meinung zu bilden.

Für uns ist eine Sitzung des erweiterten Vorstands deshalb ein wichtiger Teil unserer jugendpolitischen Bildung. Junge, engagierte Jugendleiter*innen, die die Interessen von Kindern und Jugendlichen auf kommunalpolitischer Ebene vertreten wollen, können sich austauschen. Sie lernen zu verstehen, wie die Arbeit in Gremien funktioniert und auf welche Weise und mit welchen Argumenten und Zielen wir diese gemeinsam gestalten. Diese informelle Bildung geschieht untereinander und wird darüber hinaus von den zuständigen Mitarbeiter*innen für Jugendpolitik begleitet.

Es geht in den Sitzungen des erweiterten Vorstandes auch darum, über Themen und Anliegen zu sprechen, die sich aus der jugendpolitischen Arbeit des SJR über die Gremienarbeit hinaus ergeben. Daran anknüpfend werden gemeinsam Strategien entwickelt, wie die Anliegen am besten vorgebracht und vertreten werden können.

Der erweiterte Vorstand besteht aktuell aus dem Vorstand des SJR sowie:

Thomas Klima
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Lucas Hubl
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Mathias Lomb
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Lennart Birnbaum
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Hendrik Harteman

Gremienarbeit

Jugendhilfeausschuss

In Deutschland ist die Struktur der Jugendämter zweigeteilt. In Wiesbaden heißt das Jugendamt „Amt für Soziale Arbeit“. Der eine Teil ist die Fachverwaltung, also alle Mitarbeiter*innen im Amt und deren jeweilige Aufgabenbereiche. Der zweite Teil ist der Jugendhilfeausschuss (JHA). Dieser ist das Fachgremium für die Jugendhilfeplanung in der Stadt. Dort werden alle Themen und Maßnahmen, die Kinder und Jugendliche sowie ihre Familien betreffen, besprochen. Der Jugendhilfeausschuss darf der Fachverwaltung Aufträge erteilen und Anträge an das Stadtparlament stellen.

Der Jugendhilfeausschuss in Wiesbaden hat sich zur Erledigung der vielen Aufgaben und Themen zwei sogenannte Fachausschüsse (FA) gegeben. Sie heißen „Fachausschuss Kinder, Familie und Planung“ und „Fachausschuss Jugend und Planung“. An sie werden bestimmte Themen zur Bearbeitung delegiert, sie arbeiten dem JHA zu. Darüber hinaus dürfen die Fachausschüsse aber auch eigene Themen aufgreifen und diese auf die Tagesordnung des JHA bringen und zur Diskussion stellen.

Sowohl der JHA als auch seine Fachausschüsse sind nach bestimmten Regeln zusammengesetzt. Sie bestehen zu zwei Fünfteln aus Politiker*innen und drei Fünfteln aus Vertreter*innen der freien Träger der

Jugendhilfe. Jedes der genannten Gremien tagt sechs Mal öffentlich pro Jahr. Das bedeutet, dass jede*r Bürger*in der Stadt vorbeikommen und zuhören darf. Zu Beginn jeder Sitzung gibt dürfen Bürger*innen auch Fragen stellen.

Der Stadtjugendring Wiesbaden e. V. (SJR) verfügt über jeweils vier stimmberechtigte Mitglieder im Jugendhilfeausschuss und im Fachausschuss Jugend und Planung. Uns ist dabei wichtig, dass auch junge Menschen, die noch keinerlei Erfahrung haben, in den Gremien vertreten sind. So erhalten junge Menschen die Möglichkeit, demokratische Verantwortung zu übernehmen und sich für die Interessen von Kindern, Jugendlichen und Jugendorganisationen einzusetzen.

Dafür bietet der SJR einen begleitenden Rahmen und kontinuierliche, informelle Weiterbildung.

Zurzeit sind für den SJR folgende Personen in die Gremien entsendet:

Jugendhilfeausschuss:
stimmberechtigtes Mitglied
Vertretung
Thure Alting

Denis Wöhrle

Thomas Klima

Michael Weinand

Hendrik Hartemann

Lars Füllbeck

Uwe Waldaestel

Ruth Carda

Fachausschuss Jugend & Planung:
stimmberechtigtes Mitglied
Vertretung
Ruth Carda

Lars Füllbeck

Louise Oedekoven

Frank Hofmeister

Michael Weinand

Denis Wöhrle

Matthias Seilberger

Tobias Rosenbaum

Der erweiterte Vorstand des SJR möchte, dass sich in den Gremien alle vom SJR entsandten stimmberechtigten Mitglieder und ihre Vertreter*innen als Team verstehen. Um dies zu fördern, zu begleiten und zu koordinieren, setzt der SJR hauptamtliche Mitarbeiter*innen ein.

Grundsätzlich sind Diejenigen, die als Hauptamtliche in Jugendorganisationen arbeiten, schon ein wenig älter sind und berufliche Erfahrungen besitzen, eher als Stimmberechtigte im Jugendhilfeausschuss vertreten und fungieren als Vertretung für die jugendlichen Ehrenamtlichen im Fachausschuss Jugend und Planung.

Demnach bieten wir jungen Engagierten die Möglichkeit zu einem stimmberechtigten Sitz im Fachausschuss Jugend und Planung und die Chance, über eine Stellvertretung im Jugendhilfeausschuss Erfahrungen zu sammeln, ohne direkte Verantwortung übernehmen zu müssen.

Im Jugendhilfeausschuss diskutieren wir mit erfahrenen Sozialpolitiker*innen der demokratischen Parteien, der Amtsleitung, dem Fachdezernenten und vielen Leitungspersonen von Trägern der freien Wohlfahrtspflege. Dafür ist ein wenig Erfahrung und Wissen von Vorteil.

Die jugendpolitischen Gremien werden vom Stadtparlament für eine Legislaturperiode gewählt. Diese Wahl findet meist auf der konstituierenden Sitzung des Stadtparlamentes statt.

Wir im SJR sind uns darüber bewusst, dass junge Menschen oftmals nicht den Zeitraum von fünf Jahren überblicken können. Aus diesem Grund nehmen wir auch gerne in Kauf, manche Position immer wieder neu besetzen zu müssen, weil zum Beispiel ein junger Mensch zum Studieren die Stadt verlässt.

Wir betonen auch immer wieder, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn ein Engagement nur für ein, zwei oder drei Jahre zugesagt werden kann. Wir erwarten und erhalten dafür auch viel Verständnis von unseren Kolleg*innen in den Ausschüssen. Darüber sind wir sehr froh.

Begleitet wird das Gremienteam des SJR von den Mitarbeiter*innen für Jugendpolitik. Beide sind auch für die Gremien vorgeschlagen und gewählt worden. Michael Weinand ist aktuell zudem der Vorsitzende des Fachausschuss Jugend und Planung.

Damit die freien Träger der Jugendhilfe sich zu bestimmten Themen absprechen können und mit einer Stimme sprechen, wurde das Forum freier Träger ins Leben gerufen. Dieses tagt etwa zehn Tage vor jeder Sitzung des JHA. Dort ist der SJR auch vertreten und tauscht sich mit Kolleg*innen unter anderem des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, der Caritas, des Jugendhilfezentrums Johannesstift, des Antoniusheims, der BauHaus Werkstätten Wiesbaden sowie der Diakonie aus. Dieser Austausch ist sehr wichtig für eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit der freien Träger der Jugendhilfe in Wiesbaden.

Für den SJR ist Michael Weinand dort vertreten.

Abschließend möchten wir noch an einem konkreten Beispiel den Wert der beschriebenen Gremien deutlich machen. Seit der Jugendbefragung im Jahr 2017 arbeiteten sowohl der JHA als auch der Fachausschuss Jugend und Planung an der Entwicklung des im Frühjahr 2019 erschienenen Handlungsprogramms „Jugend ermöglichen“ mit. Regelmäßig wurden sie über den Stand der Arbeit der Fachverwaltung informiert und brachten sich mit den Kompetenzen und Ideen der Mitglieder ein. Der Fachausschuss Jugend und Planung nahm sich im Dezember 2018 insgesamt drei Stunden Zeit, um diverse Maßnahmen des Handlungsprogramms intensiv zu diskutieren und eine ganzheitliche Priorisierung vorzunehmen. Er setzte sich mit all seinen Möglichkeiten dafür ein, dass unsere Kommunalpolitiker*innen die notwendigen finanziellen Mittel im Doppelhaushalt der Stadt für die Jahre 2020/2021 zur Verfügung stellen, um das Handlungsprogramm auch umsetzen zu können. Hierbei engagierten sich alle über den SJR gewählten Vertreter*innen kontinuierlich ­ denn für uns war und ist das Handlungsprogramm „Jugend ermöglichen“ ein Meilenstein für die Vernetzung der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen vieler freier Träger der Kinder- und Jugendarbeit sowie für alle Jugendlichen in unserer Stadt.

Lobbyarbeit

Der klassische Begriff des Lobbyismus bezieht sich vor allem auf die Pflege von persönlichen Kontakten zu politischen Entscheidungsträger*innen. Und genau dies ist auch das Ziel der Lobbyarbeit des Stadtjugendring Wiesbaden e. V. (SJR). Denn nur unsere guten und vertrauensvollen persönlichen Beziehungen ermöglichen uns, ein offenes Ohr zu bekommen.

Die zentrale Aufgabe des SJR ist die Verbesserung der Rahmenbedingungen für ehrenamtliche Kinder- und Jugendarbeit sowie der Wertschätzung jugendlichen Engagements in Wiesbaden.

Dafür ist es aber entscheidend, dass die Entscheidungsträger*innen unserer Stadt auch über die Arbeit des SJR und die unserer Mitgliedsorganisationen Bescheid wissen.

Die Basis für gute Beziehungen ist zunächst einmal, dass wir selbst sehr gute und verlässliche Arbeit leisten und idealerweise sehr konkrete Erfolge vorweisen können. Diese liefert der SJR kontinuierlich und konnte unter anderem dadurch zu den jugend- und sozialpolitischen Sprecher*innen der Rathausfraktionen von SPD, CDU, Bündnis90/DIE GRÜNEN, FDP und DIE LINKE enge Beziehungen aufbauen. Sie sind unsere ersten Ansprechpartner*innen in der Kommunalpolitik.

Darüber hinaus ist es sehr wichtig, dass auch andere Politiker*innen wie unsere Stadtverordnetenvorsteherin oder unser Oberbürgermeister unsere Arbeit kennen und schätzen. Dafür setzen wir uns ein und erläutern ihnen gerne immer wieder, was wir gerade tun, warum uns das wichtig ist und welche Ideen wir für die Zukunft der ehrenamtlichen Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt haben.

Wir sind der Meinung, dass Jugendleiter*innen und Kommunalpolitiker*innen eine Sache sehr eng verbindet. Wir alle setzen uns leidenschaftlich gerne für unsere Stadt ein und gestalten zusammen das Gemeinwesen. Diese wichtige Gemeinsamkeit ist eine sehr gute Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Über die wichtigen Beziehungen zu den Sozialpolitiker*innen der genannten Parteien hinaus ist es uns auch wichtig, bestimmte politische Mandatsträger*innen, aber auch Entscheidungsträger*innen aus der Fachverwaltung, unseren Dezernenten für Soziales, Bildung, Wohnen und Integration sowie diverse Partner*innen aus der Wirtschaft und Forschung zu kennen und regelmäßig zu treffen.

Denn wir sind davon überzeugt, dass die Ressourcen und Möglichkeiten der Jugendverbandsarbeit in Wiesbaden bei Weitem noch nicht identifiziert, geschweige denn ausgeschöpft sind. Gerade im Hinblick auf die Gestaltung einer demokratischen und vielfältigen Stadtgesellschaft ist es zwingend erforderlich, die Rahmenbedingungen für ehrenamtliche Kinder- und Jugendarbeit zu erkennen, auszuschöpfen und bedarfsgerecht zu fördern.

Zudem müssen gesellschaftliche Zusammenhänge gesehen und in einen Gesamtzusammenhang gestellt werden. Ein konkretes Beispiel dafür ist die Entwicklung der Ganztagsschule. Wir machen im Rahmen unserer Lobbyarbeit immer wieder deutlich, dass es nicht möglich ist, eine Ganztagsschule zu entwickeln, ohne die Jugendorganisationen mitzudenken oder Rahmenbedingungen für ihre Mitarbeit zu schaffen und gleichzeitig zu erwarten, dass Jugendverbände wie die Stadtjugendfeuerwehr und das Jugendrotkreuz unentwegt Nachwuchs für die helfenden Dienste heranziehen. Dieser Widerspruch muss immer wieder ausgesprochen werden ­ und dafür verschaffen wir uns durch unsere Lobbyarbeit Gehör.

Wichtig für die Lobbyarbeit und die Grundvoraussetzung, um gehört zu werden, ist natürlich auch, dass wir unsere Ideen und Bedarfe immer mit konkreten, fachlich detailliert ausgearbeiteten Konzepten hinterlegen. Seit einigen Jahren haben wir etabliert, dass wir ohne Konzepte keine Forderungen stellen. Damit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht und professionalisieren uns kontinuierlich, um unseren, aber auch den Ansprüchen unserer Partner*innen gerecht zu werden.

Jugendorganisationen gestalten die Stadt. Und dies soll gesehen werden. Denn nur dann schaffen wir eine gute Basis für Wertschätzung und Förderung der ehrenamtlichen Kinder- und Jugendarbeit. Dazu dient die Lobbyarbeit.

Neujahrsempfang 2020
Vollversammlung November 2019
Neujahrsempfang 2020
Foto Lobbyarbeit
Vollversammlung 2019
Foto Kamingespraech im Jungbrunnen
Foto Jump´n´Run Politik kommt an
Foto Kamingespraech im Jungbrunnen
Infostand SJR

Jugendpolitische Bildung

Ein zentrales Element der ehrenamtlichen Kinder- und Jugendarbeit ist die jugendpolitische Bildung: Wir leben und erleben Politik täglich!

Denn dort wo Kinder und Jugendlichen freiwillig tätig sind, ist der Wunsch nach Selbstbestimmung am größten. Aus diesem Grund sind Jugendorganisationen grundsätzlich auch demokratisch strukturiert. Sie wählen zum Beispiel in einem demokratischen Verfahren ein Vertretungsgremium. Dies kann ein Führungskreis sein, ein Vorstand oder ein*e Sprecher*in.

Die Idee ist grundsätzlich immer: Alle Kinder und Jugendlichen machen nicht einfach nur mit, sondern entscheiden gemeinsam und aktiv darüber, was zum Beispiel in einer Gruppenstunde passiert. Jugendorganisationen arbeiten partizipativ.

Der Stadtjugendring Wiesbaden e. V. (SJR) greift den Willen und die Kompetenz zur Selbstbestimmung, den Gestaltungswillen der Jugendleiter*innen sowie das Interesse, dem Gemeinwohl zu dienen, auf. Das ist für uns die Grundlage unserer jugendpolitischen Bildungsangebote.

Wir entwickeln gemeinsam in vielen unterschiedlichen, themenbezogenen Arbeitsgruppen, aber auch auf Vollversammlungen Ideen und Formate für Veranstaltungen und Projekte. Wir begleiten Jugendleiter*innen unterschiedlicher Jugendorganisationen dabei, sich auszuprobieren, sich zu verwirklichen und Ideen umzusetzen. Immer mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche für die Demokratie und die Gestaltung der Gesellschaft zu begeistern.

Verantwortlich für die jugendpolitische Bildung im SJR ist der erweiterte Vorstand, der durch die zuständigen Mitarbeiter*innen für Jugendpolitik begleitet wird.

Wenn wir über den Arbeitsbereich der jugendpolitischen Bildung sprechen, benutzen wir oft den Begriff „Demokratiebildung“.

Bezüglich der Nutzung dieses Begriffs, aber auch anderer wie zum Beispiel Demokratieerziehung, politische Bildung und Demokratiepädagogik gibt es verschiedene Meinungen. Deshalb halten wir es an dieser Stelle für notwendig zu beschreiben, was wir unter Demokratiebildung verstehen und welche demokratiepädagogischen Ansätze wir verfolgen.

Voranstellen möchten wir dazu, dass wir uns persönlich als lernende Organisation verstehen, die sich kontinuierlich mit gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und auch pädagogisch-praktischen Entwicklungen auseinandersetzt. Wir möchten uns ständig entwickeln und eine Innovationskraft ausstrahlen, die geprägt ist von einer selbstkritischen Sichtweise auf unser eigenes Handeln.

Ziel unserer jugendpolitischen Bildung ist es, politische Urteilskraft und Handlungsfähigkeit zu fördern. Unsere jugendpolitische Bildung zielt also darauf, das Vermögen zu entwickeln, selbstreflektiert an den Auseinandersetzungen in der politischen Öffentlichkeit teilhaben zu können.

Natürlich verstehen wir unter politischer Bildung auch klassische Aufklärungsarbeit. Wir möchten den Begriff und das Gesellschaftsmodell der Demokratie einladend und positiv besetzen. Wir möchten auf kreativen Wegen und mit spannenden Methoden Jugendliche erleben lassen, welche Vorteile uns die Demokratie bringt – ihnen aber auch vermitteln, was notwendig ist, um diese eigenverantwortlich zu gestalten.

Dabei muss erlaubt sein, dass Kritik geäußert und sich kritisch mit gesellschaftlichen Verhältnissen auseinandergesetzt wird. Die Grundlage aller Kritik muss aber immer eine bewusste Entscheidung sein, mehr Demokratie erreichen zu wollen und diese gemeinsam gestalten zu wollen.

Wir möchten betonen, dass wir die außerschulische politische Bildung unbedingt auch als freies, flexibles und experimentelles Handlungsfeld verstehen. Wir wollen gemeinsam den Mut haben, Handlungsalternativen praktisch zu erproben. Dabei müssen Jugendliche auch scheitern dürfen. Wir wagen gerne gemeinsam mehr Demokratie.

Im Rahmen unserer Auseinandersetzung mit dem Thema Flucht und Asyl und der Frage, wie wir geflüchteten Kindern und Jugendlichen einladend begegnen können, sind wir zudem auf den Begriff der „solidarischen Bildung“ gestoßen, der seitdem vor allem unsere Arbeit im Rahmen der Juleica-Aus- und Weiterbildungen bestimmt. Der Begriff wurde geprägt von Prof. Paul Mecheril, der 2015 gemeinsam mit vielen Kolleg*innen den „Aufruf für solidarische Bildung in der globalen Migrationsgesellschaft“ veröffentlichte, in dem beschrieben wird, welchen Herausforderungen und Haltungen Soziale Arbeit ausgesetzt ist, aber sich auch zu eigen machen muss, um sich gerecht zu entwickeln.

Dabei fällt den pädagogischen und sozialen Organisationen und Bildungsinstitutionen eine zentrale Rolle zu, auf die aktuellen globalen Verhältnisse einzugehen und Flucht/Asyl im Zusammenhang globaler Not und Ungleichheit als einen bedeutsamen, allgemeinen Bildungsgegenstand zu begreifen.

Wir sehen es auch als unsere Aufgabe an, dass sich Jugendliche, junge Menschen und soziale Gruppen im Sinne eines Bildungsprozesses mit ihrer mehr oder weniger privilegierten Stellung in der Welt auseinandersetzen und sich ihrer Involviertheit in Strukturen globaler Ungleichheit und Gewalt sowie ihrer spezifischen Handlungsmöglichkeiten bewusst werden.

Auch und insbesondere die Jugendbildungsarbeit hat unserer Meinung nach für eine migrationsgesellschaftliche Bewusstseinsbildung einzutreten, damit die historischen, ökonomischen, rechtlichen, politischen und sozialen Hintergründe, Zusammenhänge und Folgen von globaler Ungleichheit und Gewalt zum Gegenstand von Bildung werden.

Jugendforum

Logo Jugendforum

Logo Jugendforum

Das Jugendforum ist offen für alle am Thema Demokratie interessierten Jugendlichen, die sie aktiv einmischen wollen.  Im Jugendforum werden Aktionen, Projekte und Veranstaltungen geplant, die sich für ein friedliches Zusammenleben, Vielfalt und Demokratie stark machen.

Demokratie- und menschenfeindlichen Phänomenen wie z.B. Faschismus, Rassismus, Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit, Antiziganismus und Homophobie werden dabei entschieden entgegen getreten.

Als Teil von „Demokratie leben!“ hat das Jugendforum 7.000€ Projektmittel zur Verfügung. Mit diesen Fördermittel werden Projekte und Veranstaltungen gefördert, die Jugendgruppen und Jugendorganisationen für Kinder und Jugendliche durchführen. Die tollen Ideen werden nicht nur finanziell unterstützt. Die Jugendlichen im Jugendforum begleiten wenn möglich auch die Antragssteller*innen auch bei der Planung und Umsetzung ihrer Ideen. Auch eigene Projekte hat das Jugendforum schon initiiert.

Wenn ihr im Alter zwischen 12 und 27 Jahren seid, euch für ein friedliches und demokratisches Zusammenleben einsetzen wollt und dazu kreative Ideen für Wiesbaden habt: Dann bewerbt Euch bei uns!

Download: Antrag Jugendforum

Ihr wollt eure Ideen direkt ins Jugendforum einbringen? Ihr wollt Jugendliche in Wiesbaden und ihre Projekte fördern? Dann kommt ins Jugendforum, diskutiert mit, bring eure Ideen ein oder entscheidet über die Projekte anderer.

Noch mehr erfahrt ihr auf der Seite des Jugendforums.

Das Amt für Soziale Arbeit hat erreicht, dass die Stadt Wiesbaden seit 2008 kontinuierlich Fördernehmerin eines wichtigen Bundesförderprogramms ist, dass zum Ziel hat die demokratische Vielfalt zu leben. Mittlerweile heißt es einfach: „Demokratie Leben!“.

In Wiesbaden entscheidet ein sogenannter Begleitausschuss über die Vergabe der Projektmittel für unsere Stadt. Die Koordination des Begleitausschusses verantworten seit seines Bestehens Gabi Reiter (Leiterin der Kinder- und Jugendzentrums Biebrich) und ihr Kollege Christoph Rath (Leiter des Stadtteilzentrums Schelmengraben). Wir sind sehr froh darüber, dass der Ausschuss 2017 auf uns zukam und uns fragte, ob wir die Begleitung des „Jugendforums“ zu übernehmen könnten. Das haben wir getan.

Das Jugendforum ist für jede*n Jugendliche*n offen. Du kannst jederzeit mitmachen wenn du Interesse hast.

Die Jugendlichen, aus denen das Jugendforum besteht entscheiden zudem selbst, wie sie die Fördersumme verausgaben möchten. Sie finanzieren Projekte, Veranstaltungen, Podiumsdiskussionen, thematische Filmabende und/oder Konzerte.

Wenn die zeitliche Möglichkeit vorhanden ist kooperieren sie aber auch mit den Antragsteller*innen, begleiten, unterstützen und finanzieren gute Ideen und setzen sie dann auch gemeinsam mit den Antragsteller*innen um.

Es wurden aber auch schon eigene Projekte initiiert und Projekte durchgeführt.

Demonstrieren leicht gemacht

Dich nervt etwas gewaltig? Du möchtest andere auf ein wichtiges Thema aufmerksam machen? Dann geh‘ demonstrieren! Gemeinsam mit vielen anderen Menschen kannst du dich für oder gegen etwas einsetzen und deine Meinung öffentlich machen. Doch wie verhältst du dich auf einer Demo richtig? Was sind deine Rechte und worauf solltest du achten?

Auf dieser Seite erfährst du nicht nur, was Demokratie und Demonstrieren miteinander zu tun haben – wir zeigen dir auch, wie du dich auf friedliche und kreative Weise an einer Demo oder einer Protestaktion beteiligen kannst; egal ob du zum ersten Mal teilnimmst oder schon länger aktiv bist.

Unsere demokratische Gesellschaft lebt davon, dass alle Bürger*innen politisch mitreden und mitgestalten – du auch. Das tust du, indem du zum Beispiel wählen gehst oder einer Partei beitrittst. Eine Demonstration ist ein einfaches und direktes Mittel, um dich aktiv zu beteiligen und deine Meinung öffentlich zu vertreten.

Gemeinsam mit anderen kannst du dich für deinen Stadtteil einsetzen, gegen Nazis auf die Straße gehen oder dich für bessere Bildung stark machen. Das ist dein gutes Recht! Die Meinungsfreiheit [Art. 5 im Grundgesetz] und das Recht auf Versammlungsfreiheit [Art. 8] garantieren, dass alle Menschen in Deutschland an einer öffentlichen Demonstration teilnehmen können. Das gilt auch für Kinder und Jugendliche!

„Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt“

Artikel 5; Abs. 1; Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (GG)

„Jedermann hat das Recht, öffentliche Versammlungen und Aufzüge zu veranstalten und an solchen Veranstaltungen teilzunehmen.“

Abschnitt I, § 1; Gesetz über Versammlungen und Aufzüge

Das Demonstrationsrecht ist ein demokratisches Grundrecht, das allerdings nicht überall selbstverständlich ist. In vielen autoritären Staaten dürfen Menschen gar nicht oder nur eingeschränkt demonstrieren ­ denn wenn sich viele Menschen für eine Sache einsetzen, können sie einiges verändern. Viele politische Bewegungen sind dadurch entstanden, dass Menschen auf die Straße gegangen sind, zum Beispiel für das Frauenwahlrecht oder gegen Atomkraft. Deine Meinung zu sagen lohnt sich! Denn deine Stimme ist die mächtigste Waffe gegen Ungerechtigkeit – nutze sie!

  • Demokratie leben! Menschenfeindliche und ausgrenzende Haltungen und Äußerungen schwächen die Demokratie und eine gleichberechtigte Gesellschaft. Für ein friedliches und demokratisches Zusammenleben lohnt es sich zu demonstrieren.
  • Deine Stimme zählt! Jugendliche und ihre Sorgen bekommen in der Öffentlichkeit nicht immer die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Du kannst das ändern!
  • Für andere stark machen! Du unterstützt Menschen oder Organisationen, die darauf angewiesen sind, dass andere sich für sie einsetzen. Du gibst zum Beispiel anderen Jugendlichen eine Stimme, wenn sie es vielleicht selbst nicht können oder dürfen!
  • Aufmerksamkeit erregen! Eine Demonstration richtet die Aufmerksamkeit der Gesellschaft und der Medien auf ein Problem. Du verschaffst dir Gehör – auch bei Politiker*innen und anderen Menschen in deiner Stadt, die etwas zu sagen haben.
  • Viele sein! Auf einer Demo lernst du viele Leute kennen, denen es ähnlich geht wie dir. Tauscht euch aus! Mit deinen Mitstreiter*innen kannst du weiter für dein Thema kämpfen und neue Aktionen planen.
  • Alles ist möglich! Du kannst in einem Protestzug mitlaufen, mit anderen eine Mahnwache halten oder eine lange Menschenkette bilden. Vielleicht hast du auch Lust, an einer Tanzdemo teilzunehmen. Damit eine Demonstration wirkt, sollte sie der Öffentlichkeit im Gedächtnis bleiben! Ein Protest muss aber nicht immer laut sein: Auch Schweigemärsche erregen öffentliches Interesse.
  • Freund*innen mitnehmen! Gemeinsam für eine Sache zu kämpfen, die dir und deinen Freund*innen wichtig ist, bringt Spaß und verbindet. Doch mal alleine unterwegs? Du kannst dich jederzeit den Demo-Begleiter*innen des Stadtjugendrings anschließen. Verlinkung zum Abschnitt Demo-Begleitung
  • Bunt und Vielfältig! Egal ob singend, pfeifend oder tanzend – wichtig ist, dass du auf friedvolle Art auf deine Ziele aufmerksam machst! Mit Transparenten, Plakaten und selbst gebastelten Schildern machst du deutlich, warum du demonstrierst. Während der Demo kannst du zudem Informationsmaterial an Interessierte verteilen.
  • Die Regeln kennen! Egal, ob es sich um einen großen Protest oder eine Kundgebung mit nur wenigen Menschen handelt – das Versammlungsgesetz regelt, was erlaubt ist und was nicht. Öffentliche und geplante Demonstrationen müssen zum Beispiel mindestens 48 Stunden zuvor bei den Behörden angemeldet werden. Auf jeder Demo gibt es eine Person, die verantwortlich ist für den Ablauf und die Ordnung. Der*die Versammlungsleitende wird von ehrenamtlichen Ordner*innen unterstützt. Du kannst dich für Infos zur Demo an sie wenden.
  • Keine Gewalt! Gewalttätiges Verhalten hat auf einer Demo nichts zu suchen. Wenn du Gegenstände wirfst, dich mit Polizist*innen oder Gegendemonstrant*innen anlegst, setzt du den weiteren Verlauf der Demo aufs Spiel und gefährdest dich und andere. Gewalttätigkeiten gegen Personen oder Sachen sind als Körperverletzung oder Sachbeschädigung strafbar.
  • Deine Rechte kennen! Es ist wichtig, dass du weißt, was du auf einer Demonstration machen darfst – aber auch, was die Polizei darf und was nicht. Stelle sicher, dass du deine Rechte als Demonstrant*in kennst. Die Polizei darf dich zum Beispiel nur dann durchsuchen, wenn ein konkreter Verdacht auf eine Straftat oder Waffenbesitz vorliegt. Die Polizei muss vor Gericht begründen können, dass die „öffentliche Sicherheit“ in Gefahr war.
  • Vorbereitung ist alles! Bequeme Kleidung und Schuhwerk, ausreichend Trinken und Essen – so kannst du ganz entspannt demonstrieren. Nimm einen Rucksack mit, in den du alles verstaust, was du so brauchst. Es kann auch mal laut werden – ein Gehörschutz ist also eine gute Idee.
  • Auf dich aufpassen! Große Menschenmengen können auch beängstigend sein. Höre auf dich:Geht es dir gut? Wenn du dich unsicher fühlst: Ruhe bewahren! Gebe deinen Freund*innen Bescheid und verlasst gemeinsam die Situation. Solltest du dich verletzt haben oder eine*r deine*r Mitdemonstrant*innen Hilfe brauchen, wende dich an Ordner*innen, Demo-Sanitäter*innen oder die Polizei.
  • Meinungsvielfalt! Wenn du demonstrierst, möchtest du andere Menschen auf dein Anliegen aufmerksam machen. Dazu kannst du mit Passant*innen sprechen und Flyer verteilen. Aber du wirst vielleicht erleben, dass Außenstehende deine Ansichten nicht teilen. Lass dich davon nicht entmutigen. Akzeptiere, dass jede*r eine eigene Meinung hat und suche dir Gesprächspartner*innen, die an deinem Thema interessiert sind.

Du bist zum ersten Mal auf einer Demo? Du möchtest dich einer Gruppe anschließen? Dann lauf mit uns mit! Bei Demonstrationen, an denen der SJR teilnimmt, sind die Demobegleiter*innen für euch da, um sich gemeinsam „bunt, laut und aktiv für Demokratie und Vielfalt“ einzusetzen. Du erkennst uns an den weißen Turnbeuteln und Regenschirmen mit dem „BUNT LAUT AKTIV“-Aufdruck. Sprich uns gerne an.

Jugendleiter*innen und Jugendliche aus unseren Mitgliedsorganisationen treffen sich regelmäßig, um an Demonstrationen teilzunehmen und neue Aktionen zu planen. Du möchtest mehr über die Demo-AG erfahren oder mitmachen? Dann melde dich bei uns.

Logo Bunt-Laut-Aktiv
Faltplan bunt-laut-aktiv

Internationale Begegnungen

Fastenbrechen

Jugendlichen zu ermöglichen in andere Länder zu reisen und dort lebende und ebenfalls interessierte und engagierte Jugendliche zu treffen ist schon immer ein zentrales Element der Jugendverbandsarbeit.

Die Kontakte zwischen Jugendlichen aus verschiedenen Ländern sollen vor allem dazu beitragen, gegenseitiges Verständnis aufzubauen, Solidarität, Anerkennung von Vielfalt und Offenheit zu praktizieren. Und natürlich möchten wir uns über das gemeinsame Gestalten von Demokratie austauschen. Wir möchten gemeinsam unser Europa gestalten und das Zusammenwachsen Europas fördern.

Wir alle tragen gemeinsam Verantwortung für die Schaffung einer friedfertigeren und gerechteren Welt. Internationale Jugendbegegnungen tragen dazu bei, diese individuelle Verantwortung zu begreifen.

Der Stadtjugendring Wiesbaden e. V. (SJR) begann dafür im Jahr 2020 nach langer Pause endlich wieder eine Partnerschaft mit Jugendorganisationen der griechischen Insel Kreta.

Wir freuen uns sehr, Partner*innen gefunden zu haben, mit denen wir jedes Jahr im Wechsel, entweder in Wiesbaden oder auf Kreta, Begegnungsräume schaffen, um sich über gemeinsame und unterschiedliche Vorstellungen von Demokratie und Europa auszutauschen.

Und dabei wollen wir auch ein bisschen gemeinsam feiern, Neues entdecken und uns gegenseitig zeigen, warum wir unser Land und unsere Stadt lebenswert und liebenswert finden.

Der Stadtjugendring Wiesbaden e. V. (SJR) kann auf eine sehr lange Tradition internationaler Jugendbegegnungen zurückblicken, die leider im letzten Jahrzehnt unterbrochen wurde. Schon in den Sechzigerjahren wurden Jugendbegegnungen mit Frankreich, Schweden und Israel durchgeführt.

Der ehemalige Geschäftsführer des SJR, Michael Wies, sprach in seiner Rede, die er 1998 zu seinem zwanzigjährigen Dienstjubiläum hielt, davon, dass seine Arbeitszeit in den letzten zwanzig Jahren „sicherlich zu einem ganz großen Teil für die vielen internationalen Begegnungen verwendet worden ist“, die zum Schwerpunkt seiner Arbeit geworden sind. Es wurden unzählige Jugendbegegnungen über die drei genannten Länder hinaus mit dem ehemaligen Jugoslawien, Finnland, Nicaragua, Polen, Armenien, Rumänien und Spanien durchgeführt. Ein wichtiger Bestandteil waren auch immer Gedenkstättenfahrten.

Aus dieser, unserer Geschichte heraus möchten wir bei der Programmgestaltung zu den Themen Demokratie und Europa auch herausfinden, was Jugendliche aus Wiesbaden und Heraklion sonst noch beschäftigt.

Wir wollen als Deutsche die Verantwortung für unsere Geschichte und jugendgerechte Formen der Auseinandersetzung und Erinnerung nicht außen vor lassen. Darüber hinaus stellen wir uns die Frage nach einem nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen unserer Erde oder fragen uns, ob und wenn ja was unser Wirtschaftssystem damit zu tun hat, dass ein demokratisches Zusammenleben befördert oder behindert wird.

Unterstützt und begleitet wird der SJR dabei vom Wiesbadener Netzwerk „wiesbaden weltweit“, das bundesweit seinesgleichen sucht. Ermöglicht wurde das Netzwerk und seine Ressourcen einzig durch das jahrzehntelange unermüdliche Engagement der ehemaligen Leiterin der Abteilung Jugendarbeit, Hildegunde Rech, deren Engagement wir viel zu verdanken haben. Wir freuen uns, mit unseren Begegnungen in Zukunft auch einen kleinen Teil dazu beitragen zu können, ihr Andenken in Ehren zu halten.

Jugendparlament

Logo Jugendparlament Wiesbaden

Logo Jugendparlament

Das Jugendparlament der Landeshauptstadt Wiesbaden (JuPa) ist ein Parlament aus Jugendlichen.  Das Jugendparlament vertritt die Interessen der über 20.000 Wiesbadener Jugendlichen im Rathaus – und das schon seit 2009.

Die gewählten Jugendparlamentarier*innen vertreten die Interessen von jungen Menschen in den Stadtverordnetenversammlungen und in den Ausschüssen. Sie setzen sich dort für jugendrelevanten Themen und für ein besseres Wiesbaden ein, in dem Jugendliche gerne leben. Seit 2016 hat das Jugendparlament ein Antragsrecht in der Stadtverordnetenversammlung und den Ausschüssen.

Foto Jugendparlament 2020

Einmal im Monat treffen sich alle Mitglieder im Rahmen der Vollversammlung, um die aktuellsten Themen zu besprechen und um Anträge zu beschließen. Außerdem planen die Jugendparlamentarier*innen Projekte, Aktionen und Events für Jugendliche in Wiesbaden.

Das Jugendparlament ist auch für dich da:

Du willst mehr über das Jugendparlament wissen? Informationen zum Jugendparlament, seiner Arbeit, den Abgeordneten und den Terminen der Vollversammlungen findest du hier.

Hast du Wünsche zu Wiesbaden? Fragen? Anregungen? Dann melde dich!

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Pädagogische Begleitung

Der SJR übernahm im Frühjahr 2009 die pädagogische Begleitung. Seitdem unterstützen wir die Jugendparlamentarier*innen in ihrer politischen Arbeit. Wir sind: Ansprechpartnerin für alle Sorgen und Nöte der täglichen Arbeit, Konfliktlöserin, Vermittlerin und vieles mehr.

Jugendparlamente bieten jungen Menschen die Chance, sich aktiv in die Kommunalpolitik einzumischen. Die Mitglieder arbeiten selbstbestimmt an jugendrelevanten Themen, identifizieren Probleme, finden Lösungen und vertreten die Wünsche und Belange von Jugendliche vor Ort. Jugendliche erleben durch ihre Mitarbeit in Jugendparlamenten nicht nur ihre politische Selbstwirksamkeit, sondern werden auch mit Wahlen, Sitzungen und Regularien vertraut gemacht und verinnerlichen so demokratische Abläufe und Strukturen.

Umso wichtiger ist es, dass junge Menschen in ihrem kommunalpolitischen Engagement unterstützt und bestärkt werden. Im SJR treten wir daher seit Beginn des Jugendparlamentes für eine kontinuierliche pädagogische Begleitung ein. Denn Mitbestimmung braucht einen guten Arbeitsrahmen, der motiviert und Platz zur Entfaltung lässt. Sich einzumischen und Forderungen gegenüber Politik und Verwaltung zu stellen, kann ganz schön anstrengend und einschüchtern sein. Jugendliche müssen daher so gut wie möglich in ihrem politischen Engagement gefördert, ermutigt und befähigt werden.

Dafür ist die pädagogische Begleitung da. Die pädagogische Begleitung verstehen wir vor allem als Moderation, die die Kompetenz der Jugendlichen als Expert*innen ihrer Lebenswelt ernst nimmt. Inhaltlich mischt sich die pädagogische Begleitung nicht in die Inhalte der Jugendparlamentarier*innen ein. In der Rolle der Moderatorin und Wissensvermittlerin berät die pädagogische Begleitung z.B. beim Erstellen von Anträgen für die Vollversammlungen, begleitet die Arbeit in den Projektgruppen besonders zu Fragen des Projekt-und Zeitmanagements. Außerdem übernimmt sie organisatorische Aufgaben, wie die Planung von Kennenlern-und Klausurwochenenden. Weitere Aufgaben der pädagogischen Begleitung sehen wir in der politischen Bildung sowie der Persönlichkeitsentwicklung. Hier moderiert die Begleitungsperson in gruppendynamischen Prozessen, leitet gemeinsame Reflexionen an oder organisiert Workshops zu verschiedenen Themen.

Die Begleitung des Jugendparlaments ist ein Prozess – so wie das Projekt an sich. Gemeinsam mit den beteiligten Jugendlichen und in enger Kooperation mit dem Amt der Stadtverordnetenversammlung entwickeln wir die Methoden und Inhalte der pädagogischen Begleitung kontinuierlich weiter und passen sie an die Bedarfe der Jugendparlamentarier*innen an.

Ansprechpartnerin im SJR sind Ruth Carda, erreichbar per Mail an ruth.carda@sjr-wiesbaden.de oder telefonisch unter 0611 – 71 08 88 4-2, sowie Justus Appel, erreichbar per Mail an justus.appel@sjr-wiesbaden.de oder telefonisch unter 0611 – 71 08 88 4-7.

Mitmachen

Wir laden alle Jugendleiter*innen unserer Mitgliedsorganisationen herzlich ein, sich in einem oder mehreren Bereichen unserer Jugendpolitik einzubringen, mitzumachen und mitzugestalten. Dafür findest du hier zu jedem Aufgabenbereich eine kurze Erläuterung.

Darüber hinaus kannst du dir unter „Bündnisse und Arbeitskreise“ einen Überblick verschaffen, wie und zu welchen Themen sich der SJR in Wiesbaden und überregional vernetzt hat. Du kannst jederzeit gerne einmal reinschnuppern und an einer Sitzung oder einem Treffen teilnehmen.

Foto RuthDu hast aber ein eigenes Thema, das dich sehr beschäftigt?

Oder deine Jugendorganisation und du wollen euch gerne einmal mit anderen Jugendleiter*innen zusammentun und eine Aktion starten?

Welches Anliegen ihr auch immer habt: Wir unterstützen euch dabei!

Sprich dafür einfach Ruth oder Justus aus der Geschäftsstelle an.

Wir freuen uns auf dich!